Kleine Hexe.

Auf einer Anti-Motto Party traf ich viele kostümierte Menschen. Einige ließen die Masken fallen. Eine sozusagen "Vor-Weihnachtsfeier", eigentlich keine so große Lust gehabt, aber dem Kumpel das Wort gehalten, unerwartet gut, viele coole Leute deren Bekanntschaft ich machen durft. Darunter eine Frau, Sie behauptete eine Hexe zu sein. Sie blieb magisch, vom ersten Moment bis Sie unbemerkt verwand. Bis heute erinnere ich mich nicht daran, ob sie als eine verkleidet war, seh Sie aber in Ihrem schwarzen Umhang. Ich wollte irgendwann noch was zu trinken suchen und verlief mich in Gesprächen mit Anderen.
Zu einer späteren Zeit, als ich sie wiederfand, fragte ich Sie kniend ob Sie das wirklich als real empfand. Sie fragte mich "was glaubst du" und während ich zu zu verstehen versuchte, begriff ich nicht, dass es längst Teil Ihres Zaubers war, der mich Befall. Sie sagte die Realität besteht nur aus Grenzen. Die Zeit verschwamm. Ich hatte viele Fragen, doch Sie sagte manchmal müssen wir zuerst lernen, zu lernen lernen, wonach wir suchen. Ich fühlte mich klein, Sie hatte mich in Ihrem Bann. War das Zauber? Gibt es denn eine andere Realität fragte ich Sie jetzt als Kind. Eine gleiche Zeit, an einem anderen Ort, wollte ich unbedingt wissen und wurde dabei älter. Manchmal liegt die Antwort doch auf der Hand, antworte Sie. "Dein Glaube gibt den Dingen Ihre Kraft". Kannst Du von "diesem Ort" magische Kräfte beziehn, fragte ich etwas plump? Hast Du so eine Art "Superkraft"? Sie war cool, fühlte sich nicht überfallen. Schob mich zurück, damit in dieser Dimension mein Bier nicht versehentlich auf Ihren Schuh goß. Wir müssen akzeptieren das es vorhanden ist, sagte Sie. Manche tun es, manche wollen es nicht. Es ist da ohne Zeit und Raum. Wie kann ich sicher sein diese Kraft wiederzufinden, wollte ich wissen. Sie ist immer da, war es schon vorher, wird es nach Dir sein und "Sie muss Dich finden". Du kannst Sie anzapfen, musst aber auch daran denken in der Realität zu leben, daran bist Du nun mal gebunden. Gut, Du hast Sie jetzt für Dich erkannt, aber Es beobachtet Dich schon lange. Ihre Stimme war Orakelgesang. Eine orientalisch-elektronische Sitar lief im Hintergrund, viele waren am tanzen, Trommel grunzten einen dreiviertel Rhythmus. Ist denn nicht beides kombinierbar, fragte ich ganz pragmatisch? "Doch" sagte Sie, schob ihren grau gewordenen Umgang zurecht und schmiss Ihren unsichtbar glänzenden Zauberpulver in die Luft, "genau darum geht es doch". War es Ihre Magie die ich einfach nicht verstand? Das Licht veränderte sich, wurde dunkler. "Produktivität" sagte ich, darum geht es mir, irgenwie fühlte ich mich unbeholfen, Sie war mir in allem voraus. Sie schimmerte und entfernte sich, löste sich auf. Meine Träume leben. "Schöpfung kann man nicht erzwingen", sagte sie. "Du musst die Dinge differenzierter betrachten, es ist nun mal so" und wuchs während sie den Raum in sich verschlang. "Die Dinge haben ihren Platz". Ich will nicht so drumherum reden sagte ich, "dann lass es", sagte Sie aus der Ferne. Die Blicke wegen Ihrem Hut müssen Sie bestimmt ganz schön nerven, dachte ich. Sie schaute mich an. Hat sie das gehört? Danke das Du so viel Geduld mit mir hast sagte ich. Vielleicht ist Sie eine echte Hexe dachte ich. Wer hat schon die Möglichkeit einer Echten zu begegnen? Also formulierte ich die nächste Frage ganz präzise, wunderte mich vorher noch wo der Hut hin ist ... und wachte dann auf. Verrückter Traum dachte ich als die Waschmaschine schloss. Die Kleidung roch nach Qualm.