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 „here are the good news!“

Des Anglers Sohn.

3/2/2016

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Ich entschied heute am Schloss Charlottenburg ein paar coole Bilder zu machen. Da ist immer was los, viel Leben, entspannte Stimmung. Auf dem Heimweg traf ich einen Angler. Sein kleiner Sohn kam kurze Zeit später hinzu. Imitiere den Vater. Mutig Fische aus der Spree zu fangen. Der Vater legte seinen Arm auf die Schulter des Jungen, als wolle er sagen, Junge Du musst lernen Dich selber glücklich zu machen. Ich winkte Ihnen zu freundlich zu, ein seitliches Kopfnicken gestatte es mir, ich setzte mich dazu. 
Wird denn Eure Angelei nicht Schiffe bei der Durchfahrt hindern fragte ich oberflächlich. Nein antwortete der Mann, so eine dünne Schnur hindert Schiffe in Ihrem Fluss ganz sicher nicht. Ich suchte mein Feuerzeug, würde aber sicher vor dem Jungen keine Kippe anmachen. Was wenn Sie wirklich einen Fisch fangen, wird der Vater dem Jungen zeigen, wie Sie ihn den Garaus machen? Versuchte unauffällig einen Blick in den Eimer zu werfen. Junge wirf nochmal aus, "ich glaube das kannst Du besser machen", sagte der Mann zu seinem Sohn. Glauben Sie, Sie werden heute noch etwas fangen, fragte ich. Die Augen des Jungen leuchteten. Das kann man nie Wissen, antwortete er ganz ruhig. Mit dieser Niederlage hatte er sich schon öfter angefreundet. Es gibt eben diese Tage da fängt man was, aber oft eben nicht, er blickte in die Weite, sah den Blick des Jungen auf sich nicht. Ich war neulich das erste Mal Angeln, antwortet ich. Hochseeangeln, haben viele Fische gefangen. Was habt ihr mit Ihnen gemacht, wollte der Junge wissen. Gegessen, antworte ich. Auch mit deinem Papa, hackte er nach. Nein, mit guten Freunden sagte ich. Es zuckte an der bunten Kinderangel, der Vater bemerkte es noch viel Ehrer, obwohl sein Sohn es war der angelt. "Ich glaub Du hast was", sagte er, ich stand auf halb aus Neugier und halb aus Hilfsbereitschaft. Der Kleine war ganz schön aufgeregt, deshalb nahm der Vater Ihm die Angel wieder aus der Hand. "Viel Du noch zu lernen hast" ging es durch meinen Kopf, während er tatsächlich einen Fisch raus zog. Erlebe ich heute einen kleinen Mord? Der Vater wird es sicher nicht seinen Sohn machen lassen. Wie sieht der Moment dafür wohl aus, die Reife dieser Entscheidung das erste Mal walten zu lassen?
"Oh," sagte der Vater, "was ist" fragte sein Sohn, "der ist noch zu klein" und schmiss den Fisch zurück. Der Junge war offensichtlich enttäusch. Ist der Fisch denn jetzt nicht verletzt fragte der kleine Mann, hielt aber seine Tränen zurück. Doch, meinte der Vater, aber er wird sich schon erholen. Der Junge blickte in die Spree, träume vor sich hin, während er sich am Vater festhielt. Nach einer Weile fragte ich, "welche Fischarten kann man hier aus der Spree so holen"? Meist sind es nur Stiefel, lachte der Mann, das ist ganz unterschiedlich. Aber Du hast auch schon mal Fische gefangen antworte der Sohn. Dieser Tag ist etwas besonders für den Junge spürte ich, egal ober jetzt einen fängt, der hat Hoffnung, zum Glück regnete es heute nicht. "Angeln hat doch was beruhigendes", sagte ich, als der Kleine in seinen Sandwich biss, er hatte keine Scheue, saß sich direkt neben mich, lächelte mich an, war müde aber glücklich. Aufgeben wird er heute sicher nicht. Heute ist ein guter Tag sagte ich. Der Vater antwortet mit dem angeln bislang noch nicht. Er hatte viel größere Erwartungen, zeigte die Verletzung aber nicht. Ein Vater wird seinen Sohn vor Enttäuschungen immer Schützen wollen, dachte ich. Hoffentlich erkennt der Sohn die Träume seines Vaters irgendwann, auch wenn heute nicht. 
Ich überlegte wie ich den Jungen darauf gefasst machen kann, sich darauf gefasst zu machen, eventuell heute nix zu fangen. "Vielleicht ist ja heute eines dieser Tage.." begann ich meinen Satz, wählte Worte bedacht, der kleine Mann studierte meine Mimik, "...doch wir fangen heute etwas" beendete er meinen Satz. Biss in sein Tomatensandwich. Ich musste laut lachen und der Vater hatte auch verstanden. Manche Lektionen sollte man sich wieder von Kindern geben lassen. "Auch wenn man nix fängt" antworte ich vorsichtig, hoffte wirkte nicht zu trotzig, "es sind doch schöne Momente mit dem Vater zu angeln, nicht? Es geht doch vielmehr um die gemeinsame Zeit, wa", sagte ich. Muss man etwas Schönes immer krönen? Der Kleine blieb unbeeindruckt, "wir fangen schon noch was". Ich fand endlich mein Feuerzeug, es war die ganze Zeit genau in der Tasche in der ich zu suchen vergaß. "Ich glaube Dir" sage ich zum Abschied. Die Sonne ging grad unter, es wurde langsam kalt. In einer unverschämt weiterer Ferne hörte ich noch seinen lachenden Schall. Ich war zur richtigen Zeit gegangen. Ich bin zuversichtlich, gemeinsam werden sie noch viele fangen. 

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